Bei dem Thema Minimalismus geht es darum unseren heutigen Konsumrausch in jeder Hinsicht zu hinterfragen. Wie viel brauche ich wirklich? Muss ich ständig erreichbar sein und an jeder Veranstaltung, Feier usw. teilnehmen?
Es geht darum, sich von Überfluss, unnützen Arbeiten, aber auch unguten Beziehungen oder Bekanntschaften zu lösen.
Die Definition von Minimalismus ist eine bewusste Beschränkung auf ein Minimum, das heißt man beschränkt sich wirklich nur auf das Nötigste.
Überflüssiges aus seinem Umfeld zu entfernen und sich auf das Wesentliche zu besinnen. In der Regel kann sich niemand komplett dem Alltag entziehen, doch man kann zu einem vernünftigen, übersichtlichen Rahmen zurückkehren. Jeder muss für sich entscheiden, wie viel notwendig ist und wann das Übermaß beginnt.
Materielle Dinge sollen ausschließlich das Leben erleichtern und die essentiellen Bedürfnisse befriedigen. Es soll nur gekauft werden, was auch wirklich gebraucht wird.
„Souverän ist nicht, wer wenig hat, sondern wer wenig braucht“
Niko Paech
Der beste Schutz ist, Ballast abzuwerfen, Besitz reduzieren, auf Konsum zu verzichten und das Leben zu entschleunigen. Hat man einmal den Minimalismus als Lebensstil für sich entdeckt ist es unheimlich befreiend!
Ein einfaches Leben führen
Möchte nicht jeder unbeschwerter und zufriedener leben? Mehr Geld, Zeit und Freiheit haben? Ganz einfach geht es mit Einfachheit, zu deren Erreichen man sehr viel Selbstdisziplin benötigt!
Hat man erstmal mit dem Vereinfachen angefangen, passiert etwas Erstaunliches. Plötzlich hat man Zeit und Bock, sich mit dem zu befassen, was wichtig ist.
Reich ist derjenige, der viel hat, von dem, was wichtig ist wie Zeit, Gesundheit, Freunde, Bücher, Natur, Platz, Bewegung u.v.m. Man muss erkennen, was wirklich wichtig ist.
Die Reduktion darauf bedeutet am Ende Reichtum.
Minimalismus kann der Weg aus der Misere sein. Es bedeutet nicht, dass man in die winzigste Wohnung zieht, wenn man eine mehrköpfige Familie hat, oder das einzige Auto verkauft und alle gehen zu Fuß. Es muss eingekauft werden, Kinder sind zu transportieren oder auch Oma und Opa.
Hier muss man abwägen – irgendwas geht immer.
„Bei glücklichen Menschen fand ich als Grund immer tiefe Geborgenheit, spontane Freude an kleinen Dingen und eine große Einfachheit.“
Phil Bosmans
Minimalismus beginnen
Es startet alles im Kopf.
Minimalismus beginnt im Kopf und deshalb muss dort zuerst aufgeräumt werden.
Den überflüssigen Krempel aus der Wohnung zu entfernen, ist relativ leicht, wohingegen das innere, geistige Aufräumen ein komplexer Vorgang ist.
Durch das Ausmisten der Gedanken entsteht Klarheit. Während der Körper materiell entgiftet wird, geschieht dasselbe mit dem Geist immateriell.
Es wird sortiert, was sich jeden Tag nicht vor unseren Augen, sondern dahinter abspielt. Bei der ständigen Reizüberflutung muss beobachtet und gefragt werden, was tut mir gut und was nervt?
Was brauche ich überhaupt von alledem, was auf mich einströmt oder niederrieselt? Jetzt wird es Zeit, zu reduzieren und Prioritäten zu setzen.
Ordnung im Kopf führt zu Ruhe und Ausgeglichenheit!
Minimalismus für den Kopf
Vier Tipps, wie Minimalismus in deinem Körper, Geist und deiner Seele Einzug halten kann:
Medienfreie Zone:
Der Welt der Medien ist es ständig, immer und überall unsere Aufmerksamkeit zu erlangen und immer neue, mehr und größere Bedürfnisse zu suggerieren.
Ungefragt werden wir zu getextet und berieselt, doch auch der Kopf braucht Rückzugsräume, um zur Ruhe zu kommen.
Also: Ausschalten und abschalten, medienfreie Zeitzonen einführen und so den Internet-Müll reduzieren.
Eingefahrene Gedanken- und Glaubensmuster entfernen:
Früh erlernte und als richtig empfundene Strukturen müssen hinterfragt werden. Vieles stellt sich als falsch heraus und erzeugt höchstens Zwänge, die einengen.
Eventuell kann man alte Denkstrukturen und Blockaden lösen und Platz machen für positive, inspirierende, kreative Gedanken.
Die Situation beleuchten:
In unserem Inneren haben sich oft Sorgen eingenistet, hervorgerufen durch Vorurteile, negative Erwartungshaltung oder falsche Annahmen. Sie warnen, hämmern und bohren und das meist ohne Grund.
Ständiger Pessimismus verdirbt die Entwicklung und das ungezwungene Handeln. Dauerndes Grübeln und Fordern nach „mehr und besser“ verhindert die Sicht auf das vorhandene.
Besser ist es, dankbar zu sein für das, was man hat und kann. Der seelische Ballast und alles, was nicht gut tut, kann getrost entsorgt werden.
Chaos im Kopf vermeiden:
Das erreicht man am besten durch Notieren, das sorgt dafür, dass nichts mehr vergessen wird. Alles bedenken wollen, erzeugt Nervosität und Durcheinander. Multitasking ist Gift für den Kopf.
Einkaufszettel anlegen, Termine und Vorhaben notieren, verschafft Übersicht und Freiraum.
Aufräumen im Kopf gehört zu einer einfachen Lebensweise dazu. Diese Geisteshaltung ist der Anker zu solch einer Lebensführung und belohnt mit Klarheit, Entwicklung und Fokus.
Wer im Kopf immer aufgeräumt ist, kann das Chaos außen sehen und beseitigen.
Tipps: Minimalistisch Leben
Es gibt so viele Wege um minimalistisch zu Leben und viele Wege führen zum Ziel. Jeder Mensch ist anders und du solltest dir merken, dass alles was du tust, natürlich dich glücklich machen soll!
Lebe dein Leben und nicht das Leben anderer!
Nur Dinge kaufen, wenn sie wirklich gebraucht werden.
Den Schuhschrank durchforsten. Alles, was nicht mehr brauchbar ist, entsorgen oder was noch in Ordnung ist, spenden. Gute Schuhe, die sich reparieren lassen, zum Schuhmacher – Ja, die gibt es noch!
Fernseher und PC ausschalten, stattdessen mit einem guten Buch aufs Sofa oder noch besser nach draußen.
Zettel auf den Briefkasten kleben: Keine Werbung oder kostenlose Zeitungen! Würde das jeder machen, könnten jede Menge Ressourcen eingespart werden.
Zu Fuß gehen. Das schont den Geldbeutel und die Umwelt und hält auch noch fit.
Termine, bei denen man nicht unbedingt anwesend sein muss, sollte man absagen, stattdessen eine Wanderung mit den Kindern machen. Genug Proviant einpacken.
Gleiche Gegenstände immer am gleichen Ort lagern. So findet man schnell alles wieder. Und hat den Überblick, außerdem werden Doppelkäufe vermieden.
Auf Geburtstagsgeschenke verzichten. Dafür einen Korb für Spenden aufstellen. Das Gesammelte geht an soziale Einrichtungen.
Schulden machen verhindern und Ratenkäufe vermeiden. Schulden verteuern das Leben und machen es komplizierter.
Abonnements kündigen. Alle Zeitungen, Magazine und Streaming-Dienste die nicht wirklich gelesen und verwendet werden.
Die Nacht in freier Natur verbringen. So entdeckt man die Sinnlichkeit von Blätterrauschen, Vogelstimmen und Wasserplätschern wieder.
Tipps: Minimalistisch essen & kochen
Minimalistisches Kochen ist kein Hexenwerk, sondern das Ergebnis von vernünftiger, guter Planung, Einkauf und Vorratshaltung. Dabei herauskommen soll keine gerade genießbare Mahlzeit, sondern ein gesunder Genuss mit wenigen ausgewählten Zutaten.
Weniger Aufwand in der Küche bedeutet mehr Zeit für Genießen und Gespräche am Familientisch. Das ist besonders wichtig für Kinder und Heranwachsende.
Der Lebensmittelverschwendung wird vorgebeugt und du sparst Energie ein. Deine eigene wie auch Strom, Gas und Wasser.
Plane deinen Einkauf, schreib Einkaufszettel und gehe mindestens zweimal die Woche, so bleibt alles frisch.
Bevorzuge Bio-Qualität aus dem Naturkostladen, von Wochenmärkten oder dem Bauernhof.
Sortiere deine Vorräte wie Gewürze, Backpulver, Reis, Nudeln, Hülsenfrüchte usw. übersichtlich in Regalen oder Schachteln ein, so werden Doppeleinkäufe vermieden.
Lege einen Karteikasten mit den liebsten, bewährten Rezepten an, so brauchst du nicht lange zu suchen.
Koche gleich für das nächste Mal mit. Viele Gerichte lassen sich für zwei Tage kochen. Verwahre sie im Kühlschrank oder in der Gefriertruhe auf.
Einfrieren: Babybreie, Kompott, Saucen usw. können in Gläsern eingefroren werden. Du sparst Plastik!
Den Kühlschrank ausräumen und ausputzen. Die Lebensmittel kontrollieren. Was nicht mehr in Ordnung ist, entsorgen, den Rest einordnen und möglichst schnell verwenden. Anschließend mit System einkaufen. Hier findest du praktische Tipps zum gesund Einkaufen.
Langsam und mit Genuss essen. Zeitung lesen, E-Mails schreiben oder das Smartphone beim Essen lenken unnötig ab.
Das minimale Kochen. Gerichte auswählen, die mit wenigen Zutaten auskommen, schnell zubereitet sind und trotzdem gesund sind und schmecken. Meine Rezepte sind alle einfach und kommen mit wenig Zutaten aus.
Leitungs- statt Mineralwasser. Ein gutes Leitungswasser oder noch besser ein Quellwasser schmeckt wunderbar und gibt dir alles, was du an Flüssigkeit brauchst.
Fermentieren: Die fast vergessene Methode unserer Großmütter, einzuwecken, einzulegen oder einzusalzen ist wieder im Kommen. Es ist phantastisch, viele verschiedene Vorräte in kalten Jahreszeiten zu besitzen.
Werde zum „Selbstversorger“. Je nach Gegebenheit vor Ort lässt sich vieles selbst anbauen. Baue dir dein erstes Hochbeet und beschäftige dich auch mit Permakultur.
Kräuter gedeihen auf der Fensterbank, auf dem Balkon oder der Terrasse.
Gärtnern auf dem Balkon: Erdbeeren, Radieschen, Tomaten, Zwiebeln und anderes Kleingemüse können in Kästen und Kübeln angebaut werden.
Wurmkiste: Schonmal was von der Wurmkiste oder Wurmtasche gehört? Die Würmer verwerten deinen Bioabfall und machen hochwertigen Dünger daraus! Damit kannst du gleich dein neues Hochbeet düngen.
Versuche „One-Pot-Gerichte“ – alles in einem Topf erspart viel vom lästigen Abwasch.
Die richtige Pfanne: Verwende keine Teflonpfannen, sondern besorge dir eine Eisenpfanne. Gerichte daraus sind gesund und die Pfanne ist grenzenlos haltbar.
Die richtigen Küchenutensilien wie Messer, Schüsseln, Siebe, Rührlöffel und was sonst gebraucht wird. Kauf gute Qualität, das macht sich bezahlt und große Mengen davon sind unnötig – verursacht nur Chaos in Schränken und Schubladen.
Zuckerfreie Ernährung: Starte einen Versuch, zuckerfrei zu leben. Ich maches es seit über 6 Jahren und es ist hervorragend. Der ganze unnötige Zucker würde nur meinen Körper belasten. Es gibt viele gesunde Zuckeralternativen und es kommt deiner Gesundheit enorm zugute.
Achtung: Minimalismus heißt nicht billige Nahrung zu kaufen! Achte gut auf die Qualität der Nahrungsmittel. Dafür sparst du dir viele unnötige Kosten für unnötige Krankheiten, welche nach Jahrzehnte schlechter Ernährung entstehen können. Sei klug!
Tipps: Minimalismus mit Kindern
Das kann eine Herausforderung sein, muss es aber nicht. Nur die Ruhe!
Bekommt ein Kind weniger Spielsachen, Bücher, Bekleidung u.s.w., bedeutet das nicht, dass das „arme Kind“ zu wenig hat. Im Gegenteil, es wird nicht von Eindrücken förmlich erschlagen.
Das kleine Gehirn muss erstmal lernen, alles zu verarbeiten.
Großeltern, Onkel, Tante und andere Verwandte neigen dazu, allerlei Dinge anzuschleppen – gut gemeint, doch oft viel zu viel. Hier sollte man freundlich gegensteuern:
Erklärung: Erkläre, ihr seit zurzeit bestens ausgestattet und würdet euch melden, wenn Dinge wirklich benötigt werden. Wäre schade, wenn Geschenke nicht genutzt werden, weil schon viel zu viel vorhanden ist. Sagt auch um was es euch geht, dann habt ihr später Mitstreiter und keine Gegner.
Hart bleiben: Sollten Omas und Opas zuerst brüskiert reagieren – sie beruhigen sich wieder!
Weniger ist mehr: Wenige Spielsachen verhindern Stress und Reizüberflutung.
Wenige, ausgewählte Sachen unterstützen die Kreativität, Vorstellungskraft und Konzentration.
Das Teilen wird gelernt und fällt leichter, was wichtig für das spätere Leben ist. Teilen fördert die sozialen und sprachlichen Kompetenzen.
Ein sinnvolles Auswählen von Spielen und Kleidung kann helfen, den Umgang mit Geld zu erlernen.
Dankbarkeit: Kinder lernen früh, ihre „Schätze“ höher zu bewerten, das verhindert späteren Konsum-rausch.
Ein aufgeräumtes, übersichtliches Kinderzimmer beruhigt, auch Kinder leiden unter zu viel Input von außen.
Sortierung: Sortiere die Spielsachen nach Themen in Kartons und Kisten z.B. Bauklötze, Autos, Bastelsachen, Bücher.
Einfachheit: Es muss nicht immer gekauftes Spielzeug sein. Kinder lieben es meist, mit Küchenutensilien zu spielen, z.B. Topfschlagen.
Waldspaziergänge unternehmen und dabei Zweige, trockene Blätter, Beeren und Früchte zum Basteln sammeln.
Legt bei den Kinderzimmermöbeln und Spielsachen Wert auf Naturmaterialien. Kostet erst mehr, ist aber gesünder und in der Regel länger haltbar.
Denkt daran: „Wir sind nicht reich genug, um billig zu kaufen!“
Achtung: Vermeidet Trinkflaschen, Schnuller usw. mit Chemikalien. Bevorzuge BPA-frei.
Der neue Trend geht zu Stoffwindeln – gewöhnungsbedürftig, weil wir anders erzogen sind, aber äußerst sinnvoll.
Gesunde Zutaten: Bevorzuge Bio-Produkte und koch den Babybrei selbst. Das spart Geld und man weiß wirklich, was drin ist.
Leih oder tausche Gegenstände mit anderen Eltern. Ein Kinderwagen oder Baby Klamotten hält mehr als ein Baby aus! Es muss nicht alles neu sein. Gebraucht bedeutet nicht verbraucht.
DIY: Ganz viele tolle, gesunde und nützliche Ideen für DIY für und mit Kindern findest du hier.
Tipps: Minimalistisch wohnen
Keine Angst, minimalistisches Wohnen bedeutet nicht, in unpersönlichen, kahlen Räumen zu hausen, sondern, unnötigen Ballast zu entfernen.
Minimalismus im Bereich Wohnen verschafft Platz und Zeit. Das Entstauben, Waschen und Pflegen von Gegenständen, die nie gebraucht werden, entfällt.
Lebensverhältnisse, Geschmäcker und Meinungen sind zu verschieden, um eine in Stein gemeißelte Empfehlung abzugeben, wie viele Dinge in eine Wohnung gehören, welche Sinn machen und welche eben nur Ballast sind.
Planung: Bist du eventuell Single, der gerne mal den Wohnort wechselt oder kannst du vorausplanen, dass du aus beruflichen Gründen öfter mal umziehen musst – dann belaste dich gar nicht erst mit großen, schweren Möbeln.
Es gibt auch Wohnungen mit Einbauküchen und –Schränken, voll- und teilmöbliert.
Möbel multifunktional nutzen – der Esstisch kann zum Schreibtisch werden und umgekehrt, für die Kinder gibt es mitwachsende Möbel.
Entscheide nicht zu viel auf einmal, überlege in Ruhe, welche Möbelstücke sinnvoll genutzt werden können und welche eventuell verschenkt oder verkauft werden sollen.
Vermeide das Hamstern: Leere Schubladen und halbvolle Schränke verführen zum Lagern von Krimskrams, der ebenfalls überflüssig ist.
Vermeide wilden Möbelmix, dies erzeugt Unruhe.
Achte auf Farben und Material. Du musst dich wohlfühlen.
Solltest du neue Möbel anschaffen wollen, achte auf Naturmaterialien und auch auf die Maße. In weitläufigen Möbelhäusern wirkt ein Möbelstück anders als daheim.
Achtung bei Spontankäufen! Gerade im Bereich Dekoration ist man oft besonders anfällig. Überschlaf die Anschaffung – morgen wird auch noch etwas zu haben sein.
Ist es aber doch passiert und du bist in die Konsumfalle getappt, schaue genau hin, wie das passiert ist:
- Gibt es Dinge und Situationen, in denen du immer mal wieder schwach wirst?
- Welche Sinne wurden vor dem Kauf bei dir besonders angesprochen? (Düfte, Musik, Farben).
- In welcher Situation befandst du dich vor dem Kauf? Eventuell Ärger, Kummer, Trauer, Stress?
- Möchtest du mit dem Kauf „in sein“? Bewunderung, Anerkennung, Aufmerksamkeit?
Nimm dir selber den Kauf nicht übel, du hast erkannt, worum es geht. Jeder hat seine Schwachpunkte.
Du kaufst nur noch, was unbedingt benötigt wird!
Tipps: Minimalismus Kosmetik
Gibt es etwas Nervigeres, als wenn du beim Putzen ständig alles von A nach B räumen musst oder vieles einfach im Wege steht, auch Dinge, die nicht gebraucht werden, nur um in der nächsten Woche wieder von vorne anzufangen?
Minimalismus im Badezimmer erleichtert dein Leben und spart enorm viel Geld!
Überprüfe das Mindesthaltbarkeitsdatum, alles Abgelaufene wird entsorgt. Gibt es Anzeichen, dass Substanzen nicht mehr in Ordnung sind, wie verklumpte Wimperntusche, ranziger Lippenstift oder zäher Nagellack – bitte entsorgen.
Parfums, Cremes, Lotions u.ä., die du nicht magst oder verträgst – verschenke oder entsorge sie, auch wenn sie mal Geld gekostet haben oder Geschenke waren.
Lege keine unnötigen Vorräte an, das meiste lässt sich problemlos nachkaufen.
Denk darüber nach, Körperpflegeprodukte selbst herzustellen. Dies funktioniert mit wenigen natürlichen Zutaten.
Besorge Körbchen oder Schachteln als Ordnungshelfer, so ist alles übersichtlich sortiert und schnell griffbereit.
Nutze den „Schönheitsberater Natur“:
- Viel Bewegung an frischer Luft.
- Viel Wasser trinken.
- Ernähre dich gesund und ausgewogen.
- Auch eine zuckerfreie Ernährung kann hier wahre Wunder wirken.
- Baue Stress ab und sorge für ausreichend Entspannung und gesunden Schlaf.
P.S.: Alt gewordene Handtücher lassen sich noch, auf die passende Größe zugeschnitten, als „Putzlumpen“ verwenden.
Tipps: Minimalismus entrümpeln
Der Plan funktioniert am besten, wenn die Schubladen überquellen, die Schränke vollgestopft sind und die Deko-Artikel, die eine ganze Warenhausabteilung füllen könnten, wieder zugestaubt sind.
Du bist ständig auf der Suche nach irgendwas und alles nervt nur noch – dann ist der richtige Zeitpunkt gekommen.
In der Tat gibt es verschiedene Methoden, die Sache anzugehen, wobei das schwierigste ist, die Entscheidung zu treffen – behalten oder entsorgen? Und wohin mit den Dingen, die überflüssig geworden sind?
Kleidung an die Kleiderkammern gemeinnütziger Organisationen spenden.
Bücher und CDs kannst du an die öffentlichen Bücherschränke vieler Kommunen geben.
Wenn Spielsachen, Puzzles, Bastelmaterial, für die die eigenen Kinder zu groß geworden sind, machen sie in Kitas oder anderen Familien vielleicht noch Freude.
Verkaufen lohnt sich meist nur bei hochwertigen, sprich Markenartikeln (Geschirr, Gläser, Kleidung).
Töpfe, Pfanne, Geschirr usw. wird manchmal von Studenten-WGs gerne genommen.
Ergibt sich keine Möglichkeit, Gegenstände weiterzureichen, bleibt nur die finale Entsorgung über die Mülltonne, den Elektroschrott und die Schadstoffsammlung.
Die aussortierten Sachen in Kartons oder Müllsäcken müssen drin bleiben, bis sie abgeholt werden. Nicht wieder öffnen!
Das systematische Vorgehen:
- Raum für Raum oder Schrank für Schrank bleibt dir überlassen.
- Jeden Tag 30 Minuten oder ein ganzes Wochenende einplanen – beides ist möglich.
- Wichtig ist, jeder Schrank, jede Schublade, jedes Regal komplett ausräumen und reinigen.
- 3 Kisten oder Körbe bereitstellen: 1. Behälter-behalten, 2. Kann weg, 3. Noch nicht sicher. Der „Noch nicht sicher“ – Korb wird nach 3-6 Monaten noch einmal unter die Lupe genommen. Hast du bis dahin nichts gebraucht, kann es weg.
Tipps: Minimalistische Fortbewegung
Es wird immer weniger zu Fuß gegangen in Zeiten von Motorisierung und Office-Arbeitsplätzen. Bewegungsmuffel gehen manchmal nur noch 1.000 Schritte am Tag, es sollten aber wenigstens 10.000 sein.
Bewegungsmangel gilt inzwischen vor Rauchen und schlechter Ernährung als die häufigste Krankheitsursache.
Um körperlich fit zu werden, braucht man aber nicht unbedingt Geld ausgeben und auch keine teure Ausrüstung zu kaufen. Minimalisten gehen zu Fuß, wo es sich im Alltag eben ergibt. Gehen erzeugt eine Win-Win-Situation, bei der Mensch und Umwelt profitieren.
Wie schafft man es, jeden Tag 10.000 Schritte zu gehen?
10.000 Schritte bedeuten eine Strecke von ca. fünf bis acht Kilometern. Es bieten sich etliche Bewegungsmöglichkeiten, das Pensum kann problemlos in den Alltag integriert werden.
Wenigstens auf Kurzstrecken das Auto stehen lassen.
Fahrstuhl und Rolltreppe meiden. Treppensteigen ist sehr gesund.
Bei der Busfahrt eine Haltestelle früher aussteigen und den Rest zu Fuß gehen.
Wenn möglich mit dem Fahrrad zur Arbeitsstelle fahren. 30 Minuten strampeln ergeben 3.000 Schritte.
In den Pausen eine runde spazieren gehen.
Besuche und kleine Einkäufe zu Fuß erledigen.
Das Wochenende zum ausgiebigen Wandern nutzen.
Manchen Menschen hilft ein Schrittzähler als Motivation. Du solltest dich von solchen Geräten aber nicht stressen lassen und alle paar Minuten checken, ob du schon auf 10.000 bist. Sonst steigt nur dein Stresslevel.
Die Vorteile sind:
Verhindert Rückenschmerzen, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Arthrose, Osteoporose, Depressionen u.a.
Beugt Übergewicht vor oder hilft beim Abnehmen.
Steigert Selbstvertrauen und Wohlbefinden.
Verbessert die Leistungsfähigkeit.
Fördert guten Schlaf.
Spart Geld, da das Auto stehen bleibt.
Entlastet die Gesellschaft, da es weniger Kranke gibt.
Schützt die Umwelt, da keine Ressourcen verbraucht und Feinstaub vermieden wird.
Vermindert störenden Lärm.
Die Veränderung
Ist bisher schon eine Veränderung eingetreten?
Wenn nicht, ist das kein Wunder, denn wir sind ja nie ganz zufrieden – kommt aber noch:
- Haben wir eines, wollen wir etwas anderes. Haben wir es, wäre das eine doch besser.
- Wir müssen uns entscheiden. Aber die Entscheidung für eines heißt, immer eine Entscheidung gegen etwas anderes treffen.
- Uns ist das Meer zu flach, die Berge aber zu hügelig.
- Im Wald gibt es keinen Blick in die Ferne – am Strand fehlen Bäume für Schatten.
- Arbeiten wir körperlich, ist es zu anstrengend – bei der Kopfarbeit fehlt die Bewegung
- Essen wir Fertiggerichte, sind wir zu bequem zum Kochen – wird aber gekocht, fehlt die Zeit
- Spenden wir anderen unsere Zeit, fehlt sie uns selbst – brauchen wir aber die Zeit für uns, sind wir zu egoistisch.
- Wir möchten ja verzichten – aber doch genießen.
- Wir wollen verreisen – aber trotzdem nachhaltig leben.
Die Wolken sind zu dunkel, die Sonne zu hell; der Regen ist zu nass, die Hitze zu trocken.
Glück und Freiheit
Auch um die Unzufriedenheit zu besiegen, hilft der minimalistische Weg und Selbstdisziplin. Konsum und Unzufriedenheit sind oft Ausdruck großer innerer Leere.
Das einfache Leben, in dem materieller Besitz nicht im Mittelpunkt steht, bringt Glück, Freude und Zufriedenheit. Also ist zu überprüfen, wovon man sich trennen kann, um Struktur in den Alltag zu bekommen.
Vielen Menschen fällt es schwer, Dinge zu verschenken oder zu entsorgen oder eben diese Aufgeräumtheit beizubehalten. Dieses Verhalten ist uns anerzogen. Wir kaufen Sachen, horten Sachen. Unser ganzes Wirtschaftssystem ist darauf angelegt, Dinge zu erwerben, ob sie gebraucht werden oder nicht. Je mehr, desto besser.
Aber zurück zum Entrümpeln. Studien haben gezeigt, dass Entrümpeln, Verschenken, Spenden, oder einfach das Erlernen mit weniger zu leben Glücksgefühle bereiten und sogar Schmerzen vermindern können.
Ballast fällt von den Schultern, Konsum und Materielles spielen höchstens eine untergeordnete Rolle. Das ist der eigentliche Grund, weswegen dieser Lebensstil zu Glück und Freiheit führt.
Leben ohne Konsum
Glückliche Menschen sind nicht gut für den Umsatz, wer zufrieden ist, braucht nur wenig.
Wirtschaftswachstum funktioniert nur, wenn in immer kürzerer Zeit immer mehr verkauft und gekauft wird.
Klappt das nicht, wird unter Zuhilfenahme der Werbung und obskurer Infomaterialien Angst erzeugt.
Zum Beispiel:
- Man klärt uns auf über Risiken, die es gar nicht gibt, um möglichst viele Verträge abzuschließen.
- Man behauptet, Mineralwasser aus Flaschen sei gesünder. Fakt ist aber, dass Leitungswasser genauso gut ist und sogar strenger kontrolliert wird. Außerdem werden Transport- und Lagerkosten eingespart. Und Leitungswasser ist 250-mal günstiger!
- Man gaukelt uns vor, cool zu sein, wenn wir Kapselkaffee trinken. Das Gegenteil dürfte eher zutreffen. Es werden unglaubliche Müllberge produziert und das Kilo Kaffee kostet um die 60 Euro.
- Alexa, Smartphone & Co. Ohne diese schlauen Helferlein läuft kein Haushalt mehr. Brauchen wir das wirklich, um die einfachen Dinge in unserem Leben zu meistern?
Geld sparen
Warum haben Minimalisten weniger Geldsorgen?
- Es wird weniger konsumiert. Wer wenig ausgibt, spart viel. „Sparsamkeit ist eine gute Einnahme“, stellte schon Cicero vor über 2000 Jahren fest.
- Dinge zu besitzen zieht meist Kosten für Betrieb und Instandhaltung nach sich. Auch für die Entsorgung muss irgendwann gezahlt werden. Das summiert sich am Ende und wird beim Kauf meist nicht bedacht.
- Alles, was nicht mehr benötigt wird, kann verkauft werden. Wer etwas Zeit auf Flohmärkten, Internetplattformen oder Kleinanzeigen investiert, kann oft eine schöne Summe einstreichen.
- Manchem Minimalisten gelingt es durch Entrümpeln, den Hausstand so zu verkleinern, dass eine kleinere Wohnung ausreicht. Man muss ja nicht gleich ein „Tiny House“ bauen. Aber wer Interesse hat, warum denn nicht?
- Minimalisten leben schuldenfrei. Das funktioniert natürlich nur, wenn weniger ausgegeben als eingenommen wird. Zinsen für Dispo, Darlehen und sonstige Kredite erzeugen Druck und oft schlaflose Nächte.
- Minimalisten leben gesund. Viel Bewegung an frischer Luft, gesunde naturbelassene Ernährung, viel Wasser trinken und ausreichend schlafen sind die Grundvoraussetzungen für Gesundheit und Wohlbefinden. Welches Sparpotenzial im großen Bereich Gesundheit steckt, hat jeder, der einmal richtig krank war, an der eigenen Geldbörse erfahren.
Mehr Lesen
Das Buch als Lebenselixier
Fast 25 % aller Deutschen lesen fast nie – jedenfalls kein Buch. Vielen, die eigentlich gern lesen, fehlt oft die Zeit. Ständig ist irgendetwas zu erledigen oder man ist zu müde. Schade, denn es gibt viele gute Gründe, wieder mal ein Buch in die Hand zu nehmen:
- Lesen sorgt für gute Unterhaltung im Kopf-Kino.
- Lesen erweitert den Blickwinkel und ist gleichzeitig Gehirn-Jogging. Studien ergaben, dass Menschen, die lesen, mental lange fit bleiben und nur selten neurodegenerative Erkrankungen haben.
- Lesen ist für jeden erschwinglich, Stadtbüchereien kosten einen geringen Jahresbeitrag, Büchertausch oder öffentliche Bücherschränke haben den Nulltarif.
- Lesen ist minimalistisch und nachhaltig wie kaum ein anderes Hobby. Ressourcen werden geschont und Energie gespart. Es macht keinen Lärm, keine Abgase und keine krankmachenden Süchte.
- Lesen macht keine Werbespots wie TV, PC und Radio. Bis zu 10.000 nervige Werbeeinblendungen prasseln täglich auf Zuschauer und Hörer ein.
- Lesen wirkt gegen Stress. Ständige Erreichbarkeit, Stress bei der Arbeit? Ärger mit dem Nachbarn? Ein gutes Buch hilft beim Abschalten von der Unruhe im Alltag.
- Lesen verbessert den Ausdruck und die Schreibfertigkeit, sagen Autoren wie z.B. Stephen King.
- Lesen erzeugt Wissen und Wissen ist Macht!
Es gibt also viele gute Gründe fürs Lesen, doch trotzdem hapert es oft mit der Umsetzung, da es ja „bequemere“ Freizeitbeschäftigungen gibt „TV an – Kopf aus“. Mit ein paar einfachen Methoden kann man es sich aber angewöhnen.
Tipps für nachhaltiges Lesen
- Immer zur gleichen Zeit und am selben Ort, ob die Morgenzeitung, in der Mittagspause im Park oder vor dem Schlafen. Das Gehirn gewöhnt sich mit der Zeit daran – der Mensch ist ein Gewohnheitstier.
- Nur Bücher lesen, die interessieren und begeistern. Lesen sollte ein Vergnügen sein, kein Zwang.
- Abbrechen ist natürlich erlaubt, wenn ein Buch nicht gefällt.
- Auch Trivialliteratur, Comics oder Ratgeber sind Bücher! Die „leichte Kost“ kann gerade am Anfang Zugang zur Literatur verschaffen.
- Ständig ein Buch in Reichweite haben im Zug, im Wartezimmer, in der Pause.
- Mit Freunden einen Buchclub gründen, sich gegenseitig Bücher vorstellen oder über gelesene diskutieren.
- Buchführung beim Bücherlesen. Zu jedem gelesenen Buch Kommentare und Notizen schreiben. Mit Listen und Aufzeichnungen bleibt man eher dran am neuen Hobby.
Die Planung des Urlaubs ist vielleicht ein guter Zeitpunkt, mit dem Lesen zu beginnen, indem man z.B. Reiseführer studiert. Ist man dann am Urlaubsort, kann man das Lesen dort eventuell vertiefen.
Wenn du auch anderen Menschen Minimalismus als Lebensstil zeigen willst, dann teile diesen Artikel, denn teilen macht Freude. Hast du noch mehr Tipps? Hinterlasse mir gerne deine Gedanken in einem Kommentar.
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2 Gedanken zu „Weniger ist mehr: Entdecke den Minimalismus als Lebensstil!“
Minimalismus ist so ziemlich das Beste, was Dir passieren kann.
Ich weiss, wovon ich rede, ich habe es gemacht. VG M.
Hi Martina.
Ich denke auch, dass Minimalismus ein großer Schritt ist, um etwas entspannter und glücklicher zu sein. 🙂
Danke für dein Kommentar und alles Gute!